Die Korbjäger des 1. FC Kaiserslautern haben am Sonntag gegen die TSG Heidesheim einen 13-Punkte-Vorsprung verspielt. Die Mannschaft von Trainer Michael Skender musste sich ihrem Angstgegner nach einem kollektiven Durchhänger im dritten Viertel mit 74:84 (46:37) geschlagen geben und quittierte somit die erste Saisonniederlage.
Die Chance, die Oberligatabelle als ungeschlagener Spitzenreiter anzuführen, wurde leichtfertig vertan. Obwohl die Barbarossastädter in Bestbesetzung antraten, gelang es ihnen nicht, aus ihrem Traumstart Kapital zu schlagen. Die Rot-Weißen diktierten vom ersten Sprungball an das Geschehen und bauten ihre Führung bis zum Ende des ersten Viertels zweistellig aus (26:16/10.). Die Gäste konnten den Rückstand bis zum Seitenwechsel zwar nur um einen Punkt verkürzen, aber zumindest in Sachen Trefferquote zeigte die Formkurve jetzt deutlich nach oben. Ein starker dritter Abschnitt, in dem Heidesheim so gut wie alles und dem FCK so gut wie nichts gelang, ebnete der TSG den Weg zum zweiten Saisonsieg.
„Die Niederlage war absolut unnötig, wir haben uns selbst geschlagen“, stellte Co-Trainer Thomas Erb unmissverständlich klar. „Dass Heidesheim eine eingespielte Truppe ist, war uns bewusst. Dennoch darf man so ein Spiel auf gar keinen Fall verlieren, schon gar nicht in eigener Halle.“ Dass sein Team die Spielkontrolle nach der Pause aus der Hand gab, war neben der sinkenden Trefferquote auch der eigenen Reboundschwäche geschuldet. „Wir haben es verpasst, den Sack früher zuzumachen, wir hätten vor der Pause deutlich höher führen müssen“, haderte Erb ob des verspielten 13-Punkte-Vorsprungs.
Den letzten von insgesamt zehn Führungswechseln bekamen die Zuschauer Mitte des dritten Viertels zu sehen. Heidesheim war fortan die tonangebende Mannschaft, auch weil Topscorer Max Haack jetzt aus allen Lagen traf. Der Flügelspieler setzte von der Dreierlinie schmerzhafte Nadelstiche und legte 25 Punkte auf. Lauterns Top-Korbjäger Waldemar Nap hingegen hatte keinen guten Tag erwischt. Der Forward blieb mit zwölf Punkten deutlich unter seinem eigentlichen Schnitt. Besser machten es Max Weißmann (16) und Routinier Gergely Hosszu (15). Auch Dejan Tomic (12) und Malik Pugh (10) punkteten zweistellig. Obwohl gleich fünf FCK-Spieler zweistellig trafen, reichte es nicht zum Sieg, weil im Angriff zu oft die falschen Entscheidungen getroffen wurden. Die Roten Teufel bissen sich an der aufmerksamen TSG-Abwehr im dritten Viertel die Zähne aus und brachten es in zehn Minuten nur auf magere neun Punkte (55:59/30.). Spätestens jetzt wurden böse Erinnerungen an das Heimspiel gegen Heidesheim im September 2023 wach, das mit 62:74 verloren ging.
Wie schon vor knapp einem Jahr gelang es den Lauterern auch diesmal nicht, das Blatt im letzten Viertel noch zu wenden. „Wir haben die TSG zurück ins Spiel gelassen und die Partie von daher auch verdient verloren. Leider hat der Angstgegner mal wieder zugeschlagen“, haderte Erb nach der vermeidbaren Niederlage und dem damit einhergehenden Verlust der Tabellenführung. Das nächste Spiel steht am Sonntag (17.30 Uhr) in der Barbarossahalle gegen den BBC Horchheim auf dem Programm.
Text: Karsten Kalbheim ©Rheinpfalz 02.10.2024