Die Damen des FCK sind mit vier Niederlagen in Folge in das Abenteuer Regionalliga gestartet. Den Beweis, konkurrenzfähig zu sein, blieben sie bislang schuldig. Mit Frauke Woll soll sich das ändern. Die Meistermacherin der Vorsaison ist am Mittwoch auf die Kommandobrücke zurückgekehrt.
Das erste Spiel unter der Leitung von Frauke Woll ist durchaus richtungsweisend: Am Sonntag (15.30 Uhr) geht es zum oberen Tabellennachbarn MTV Kronberg.
Die Rückkehr in die Regionalliga hatten sich die Verantwortlichen nach dem souveränen Gewinn der Oberliga-Meisterschaft anders vorgestellt. Dass der Spielplan gleich zu Beginn der Runde Duelle gegen die beiden Zweitligaabsteiger aus Dillingen und Weiterstadt bereithielt, trug mit Sicherheit zum schwachen Saisonstart bei. Dass in beiden Spielen ein Klassenunterschied deutlich wurde, war durchaus zu erwarten. Die beiden deutlichen Heimniederlagen gegen den TV Hofheim (43:89) und gegen den SV Dreieichenhain (42:63) schmerzten da schon mehr – der FCK war nämlich absolut chancenlos. Der Trainerwechsel kommt daher nicht ganz überraschend.
Vor den nun anstehenden Spielen gegen die direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt musste dringend ein neuer Impuls her. „Die Mannschaft und ich als Trainer haben es über den Sommer einfach nicht geschafft, einen Zugang zueinander zu finden“, resümiert Johannes Krüger, der das Team nach dem Aufstieg übernommen hatte.
Die Aussprache Ende September war es zwischen der Abteilungsleitung, dem Team und Krüger bereits zu einer Aussprache gekommen. Die erhoffte Reaktion der Mannschaft im folgenden Heimspiel gegen die SG Weiterstadt, das mit 54:85 klar verloren ging, war nur in Ansätzen erkennbar. Immerhin konnte erstmals die 50-Punkte-Marke geknackt werden. Der FCK ist Letzter, stellt den schwächsten Angriff und die anfälligste Abwehr im Südwesten. Dass außer Topscorerin Theresa Schmitt keine Spielerin im Schnitt zweistellig punktet, macht die Sache nicht einfacher.
Vor Frauke Woll und ihrer Mannschaft liegt noch sehr viel Arbeit, wenn die Mission Klassenerhalt zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden soll. Daran, dass sie die Richtige ist, um das Team wieder auf Kurs zu bringen, besteht kein Zweifel. Dank ihrer empathischen Art hat die Trainerin bis zu ihrem freiwilligen Rückzug im April ein Team zusammengestellt, das auf und neben dem Feld eine verschworene Einheit und dazu bereit war, für sie durchs Feuer zu gehen.
Die Rückkehrerin „Natürlich liegt mir die Mannschaft nach wie vor am Herzen, deswegen bin ich nach der Trennung von Johannes Krüger auch direkt eingesprungen. Von der motivierten und selbstbewussten Mannschaft, die voller Vorfreude auf die Regionalliga war, war in den vergangenen Wochen nicht mehr viel zu sehen. Hier gilt es anzusetzen, die Köpfe müssen wieder hoch, wir brauchen einen Neuanfang“, betont Woll. Ihr Blick geht nach vorne: „Der Kader ist breiter als letztes Jahr. Wir müssen jetzt ordentlich trainieren und dann in den nächsten Wochen den ersten Sieg einfahren. Wenn uns das gelingt, kehrt auch das Selbstbewusstsein wieder zurück.“
Helfen dabei, den Abstieg zu verhindern, solle eine ehemalige Erstligaspielerin aus der Ukraine, deren Spielgenehmigung allerdings noch aussteht. Das Spiel beim MTV Kronberg kommt für sie noch zu früh. Nach nur zwei Trainingseinheiten unter der Leitung der alten und neuen Trainerin sind von der Mannschaft keine Wunder zu erwarten. Allerdings auch keine blutleeren Auftritte mehr wie in den vergangenen Wochen.
Quelle: Karsten Kalbheim, Rheinpfalz, 28.10.2022